14.04.2025

Barometer erneuerbare Gase Schweiz, Ausgabe 7, April 2025

Die Marktentwicklung von Wasserstoff verläuft zur Zeit schleppend. Beim internationalen H2-Hochlauf gibt es eine deutliche Lücke zwischen angekündigten Zielen und der effektiven Umsetzung. Dies nicht zuletzt, weil die Produktionskosten höher ausfallen als bisher angenommen. Unsere angepassten HySuiX-Parameter reflektieren diese Entwicklungen. Die nationale Wasserstoffstrategie der Schweiz verzichtet auf Zielvorgaben und setzt auf dezentrale Verantwortung sowie auf regionale H₂-Hubs. Die Branche fordert zusätzliche Planungssicherheit und schnellere Genehmigungsverfahren. Begrüsst wird die Prüfung der Anbindung an den EU-Hydrogen-Backbone durch den Bund, diese wird als zentral betrachtet. Grund zur Hoffnung besteht bezüglich einer grosszügigen Auslegung von P&D Anlagen, welche die Stromnetzentgelte zurückfordern können. Die EU hat die Unionsdatenbank für PoS-Nachweise eingeführt, welche den Herkunftsnachweis-Markt verändern. In der Schweiz gibt es das neue nationale HKN-Register und Gespräche zur Anerkennung von virtuell importiertem Biomethan werden aktuell geführt. In der Schweiz wurde zudem die Initiative Netztransformationsplan erneuerbare Gase (NeG) lanciert - in Anlehnung an die Deutsche Initiative H2vorOrt. Die Strategien zu erneuerbaren Gasen unserer Nachbarländer sind unterschiedlich: Frankreich hat ambitionierte Ausbauziele für Biomethan und stark steigende Einspeisemengen. Deutschland hingegen setzt langfristig stärker auf Wasserstoff und hat kein Ausbauziel für Biomethan. Die Schweiz kennt keine Ausbauziele für erneuerbare Gase. Jedoch wird ab diesem Jahr erstmalig die Biomethaneinspeisung durch den Bund gefördert, um allenfalls gegen 2027 bereits wieder durch das Sparprogramm zusammengestrichen zu werden.
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